Zwischen dem 11.11. und Aschermittwoch...

Fasnacht im Hegau und am Bodensee

Die Fasnachtseröffnung, wenn überhaupt, wird in den meisten Zünften überwiegend am 11.11. gefeiert. In aller Regel wird dabei das Motto für die kommende Fasnacht festgelegt und verkündet. Teilweise hat der Dreikönigstag auch die Bedeutung des Fasnachtsbeginns.
Büttenreden, bei denen vom Rügerecht fleißig Gebrauch gemacht wird, zählen zu den Höhepunkten der Ortsfasnacht. Für die Einwohner werden vielerorts Bunte Abende und Fasnachtsbälle veranstaltet. Tanzgarden, Showtanzgruppen, Sketsche und individuelle, teilweise auf das Ortsgeschehen gedichtete Beiträge bereichern die Bühnen. Viele Narrenvereine besuchen Kindergärten und Schulen, um die Zunftfiguren und die örtlichen Bräuche vorzustellen.
Vor den eigentlichen Fasnachtstagen liegt der Schwerpunkt der Zunftaktivitäten bei der Teilnahme an diversen Narrentreffen innerhalb und außerhalb unseres Verbandes. Auch die obligaten Ordenssitzungen dürfen nicht fehlen.

Der Haupttag der Hegau-Bodensee-Fasnacht ist eindeutig der Schmotzige Donnerstag. Frühmorgens wird zunächst die Bevölkerung auf unterschiedliche Art und Weise geweckt. Nach dem Einholen des Narrenbaums erfolgt, oft nach einem Narrenfrühschoppen, die Befreiung von Schule und Kindergarten. Bürgermeister oder Ortsvorsteher werden entmachtet und Narreneltern getraut. In vielen Gemeinden werden von den Narren private Haushalte „heimgesucht“ und Heischebräuche erfreuen sich bei den jüngsten Narren nach wie vor größter Beliebtheit. Am Nachmittag begleiten Scharen von Kindern den Narrenbaum in einem Umzug. Die Zimmerleute stellen den Baum und in den Dörfern herrscht auf Straßen, Gassen und in den Wirtshäusern närrisches Treiben. Der Tag endet meist mit einem Hemdglonkerumzug und dem nachfolgenden Hemdglonkerball.

 

Zwischen dem Schmotzigen Donnerstag und dem Fasnachtsdienstag finden unterschiedlichste Aktivitäten statt. Die Narren engagieren sich bei Seniorennachmittagen, Kindernachmittagen, Bunte Abende, verleihen Orden und veranstalten zum Teil große Umzüge.

Einen bedeutenden Stellenwert haben die Messen für Narren, die in verschiedenen Gemeinden zelebriert werden. Die Narren beteiligen sich an der Gestaltung, Fürbitten und Lesungen im Gottesdienst. Das Auftreten der Kirchenbesucher im Narrenhäs ist erwünscht und trägt zum bunten Bild der Kirchenbesucher bei.

Bei einer Vielzahl von Zünften ist der Fasnachtsdienstag der Tag der Kinderfasnacht mit Umzügen oder Bunten Nachmittagen, die von Kindern mitgestaltet werden.
Der Narrenbaum wird gefällt und vor dem Kehraus wird die Fasnacht in Form einer Strohpuppe verbrannt.
Am Aschermittwoch ist Schnecken- oder Fischessen angesagt. Bei einigen Zünften fällt erst dann der Narrenbaum. Auch der Kirchgang gehört teilweise bei Zünften zur Tradition.